Little Brother

Das Projekt Little Brother, als skulpturale Installation im öffentlichen Raum und darüber hinaus als Plattform für verschiedene Veranstaltungen, eröffnet Denk- und Handlungsräume, die die neuen Entwicklungen und Anforderungen sowohl in Bezug auf Privatsphäre und digitale Kommunikation als auch Transparenz und Autonomie kommentieren, kritisch reflektieren und neu verhandeln. Herzstück des Projekts ist ein Raum der aufgrund verschiedener Technologien vor Abhörmaßnahmen gesichert ist. Akustische, visuelle und datenbasierte Informationen sind von der Außenwelt abgeschirmt. Es entsteht ein Raum der sich möglichen Kontrollmaßnahmen entzieht und so die Möglichkeit für sichere Kommunikation bietet. Die schwarz-spiegelnde Außenfassade des Containers reflektiert und verhindert Einblicke, fordert den Betrachter zu einer Auseinandersetzung auf und verhandelt so auch auf skulpturaler Ebene Fragestellungen in Bezug auf Sichtbarkeit im öffentlichen Raum.

 

 

Sichtbarkeit der Dinge

Die Digitalisierung hat unsere Kommunikation verändert. Die Dichte von Informationen hat sich stark vergrößert. Wirtschaftliche und staatliche Akteure haben ein Interesse daran Informationsaustausch zu überwachen und auszuwerten. Little Brother fungiert einerseits als Skulptur, welche sich objekthaft im Stadtraum oder anderen öffentlichen Räumen manifestiert und andererseits als aktiver Ort für freie, digitale Kommunikation, welcher von den BesucherInnen partizipativ genutzt werden kann. Die Besucher*Innen können eine bestimmte Zeit im Container verbringen, um dort dann ohne Zugriffe auf Kommunikationsstrukturen von außerhalb Informationen austauschen. Das Projekt sensibilisiert für Fragen der Privatsphäre im digitalen und analogen Raum und trägt so zu einem Diskurs bei, welcher die neu entstandenen Gegebenheiten in Bezug auf ein (digitales) Miteinander hinterfragt und neu verhandelt.

(Un)sichtbare Handlung

Im Rahmen des Projekts soll der Container Ausgangspunkt für Veranstaltungen und Aktionsformen verschiedenster Art und Weise sein. Die Grenze zwischen Kunstperformance, Vorträgen, Filmscreenings, Workshops und anderweitigen Veranstaltungen verlaufen hier fließend und tragen dazu bei, einen lebendigen, offenen und aktiven Diskurs zu den Fragestellungen geschützter Kommunikation, deren Überwachung und notwendiger Verteidigung zu führen. Das Projekt versteht sich nicht als abgeschlossenes Kunstprodukt, sondern setzt auf die Verbindung und Zusammenarbeit verschiedenster Akteure aus den Bereichen Kunst, Kultur, Politik und Wissenschaft und ist somit Plattform für plurale Denk- und Handlungsprozesse.


Ein Konzept von Lenn Blaschke
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